es ist schon ein seltsam ding. da hockt das menschlein mit angespitztem federkiel im dunklen raume und denkt sich 'so mein freund, jetzt schreibst du mal was feines über den sommer'. also geht es mit frohem mute ans werk, wird sich aber schon nach knappen vierzig anschlägen bewusst, was es da zu papier gebracht hat: ein allzu krudes durcheinander aus floskeln, ungemach und phrasentölpeln. wütend zerknüllt das kreatürchen die virtuelle durchschnittsrealität, stampft mit dem beine auf, erkennt schließlich die niederschlagende unsinnigkeit seines vorhabens und beschließt die endgültige aufgabe des selbigen. natürlich völlig zurecht. völlig zurecht? aber nein mein herr, seien wir nicht so ungestüm voreilig. betrachten wir die umstände.
über was sollte es sich denn auch noch auslassen? dass der sommer mannigfaltige chancen zur freizeitlichen ergötzung bietet, welche nur auf ergreifung warten? wie wunderbar die umgebung im lichte erstrahlt? das flirrende, klingende leben in der stadt? soll es gar die „südländische athmosphäre“ auf freiplätzen, vor eiscafés und in badelandschaften preisen, welche ihm von den pöbelmedien aufoktroyiert wird? sehen wir doch lieber der wahrheit ins wüste antlitz: der sommer ist thematisch abgehakt, schon seit geraumer zeit. seit heine gewiss.
ps: suchspiel – wer den pleonasmus findet, der gewinnt.